Alexander Beck
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Bei 100 Hotelübernachtungen pro Jahr muss ein Hotel schon ganz besonders hervorstechen, damit ich mir die Zeit für eine Bewertung nehme. Das Hotel Jungstil in Darmstadt hat es geschafft. Allerdings weil es das schlechteste Hotel ist, was ich in Deutschland jemals hatte. Und das bei 4 Sternen. Aber erst mal der Reihe nach, was ich diese Woche dort erleben durfte:
Check-In:
Die Rezeption ist nur Stundenweise besetzt. Echt jetzt? Bei einem 4 Sterne Haus und einem Zimmerpreis von 148,00 Euro pro Nacht. Aber zum Glück reise ich zu einer Zeit an, wo die Rezeption besetzt ist. Naja, es zumindest um 17.45 Uhr lt. Aushang an der Eingangstür sein sollte. Leider geht die Tür zum Hotel nicht auf. Niemand da. Aber zum Glück gibt es ja den Check-In Automaten neben der Tür. Dieser findet auch meine Reservierung. Freu! Leider zu früh gefreut. Denn trotz bestätigter Reservierung werde ich erst nach einer Kreditkarte gefragt, welche der Automat im nächsten Schritt ablehnt. Macht nichts: habe ja 3. 5 Minuten später stehe ich ratlos da, da der Automat jede Karte ablehnt. Spoiler Alarm: wie ich bei Checkout am nächsten Morgen erfahre, hätte die Abfrage der Kreditkarte bei bestätigten Reservierungen gar nicht kommen dürfen. Ratlos umschauend entdecke ich an der Hoteltür ein Schild auf dem auf eine Rufnummer mit 24x7 Erreichbarkeit hingewiesen wird, reist man zu einer Zeit an, an der die Rezeption nicht besetzt ist. Jetzt wird alles gut! Denkste: Weiterleitung auf eine Mobilbox ohne Ansage. Dennoch Nachricht hinterlassen, in der Hoffnung, doch noch an mein Zimmer zu kommen. Hätte ich mir sparen können. Auf den Rückruf warte ich heute noch. Zum Glück kommt nach einiger Zeit ein bereits eingecheckter Hotelgast mit Key-Karte. Hinter ihm schleiche ich mich in die Hotellobby. Und siehe da, auf dem Tresen liegt eine Key-Karte mit meinem Namen. Ich habe also Zimmer 246. Puh, Check-In wäre geschafft.
WLAN:
Endlich auf dem Zimmer, schnell ins WLAN einwählen, um die letzte WebEx Session mit einem Kunden zu machen. Aber halt mal: es konnte mir ja keiner sagen, wie ich in das Passwort geschützte Hotel WLAN komme. Es war ja niemand an der Rezeption. Aber man ist ja Profi: Benutzername und Passwort sind sicherlich irgendeine Kombination aus meinem Namen und der Zimmernummer. Weit gefehlt. Nach einiger Zeit finde ich ein Buch mit den Infos zum Hotel. Darin auch die Beschreibung, wie man ins WLAN kommt. Blöd nur, dass ich wieder in die Lobby runter muss, um mir an einem dort verfügbaren Drucker ein Ticket auszudrucken. Also wieder anziehen, runter, ausdrucken und dann endlich ins WLAN einloggen.
Zimmerzustand:
Auf den ersten Blick alles gut. Na wenigstens dies. Als ich mir aber das Bett mache, und die säuberlich am Kopfteil aufgetürmten Kopfkissen zur Seite lege, wird mir ganz schnell klar, was dieser Turm da soll. Er soll das ziemlich zerfetzte Kopfteil verdecken. Siehe Foto. Sitzen, sechs!
Frühstück:
Das kleine Hotel Büchlein hatte mir ja auch schon beim WLAN geholfen. Da finde ich sicherlich auch die Infos darüber, ab wann und wo es Frühstück gibt. Frühstück? Fehlanzeige! Unter dem Namen “Business Frühstück” gibt es neben der Schiebetür am Hoteleingang ein Croissant auf die Hand und einen Kaffee. Wasser und Obst steht auch da. Wer wirklich ein Frühstück will, muss ins Hotel gegenüber und kann dort für wirklich günstige 9,00 Euro richtig und auch gut frühstücken. Und das meine ich hier mal auch komplett ohne Ironie. Blöd nur, wenn die nette Kollegin beim Check-Out dann 12,00 Euro von mir kassieren will. Anstatt der 9,00 wie in der Beschreibung angegeben.
Last but not least
Wenn dann auch noch der Firmenwagen des Hotels auf dem besten Parkplatz direkt neben dem Hoteleingang parkt, anstatt diesen den Gästen zu überlassen, dann spricht dies m.E. Bände über das Hotelmanagement. Ganz besonders wenn es dann auch noch der ausgewiesene Behindertenparkplatz des Hotels ist. Geht gar nicht! Da hilft es leider auch nicht, wenn die Kollegin an der Rezeption nach all dem komplett auf die Berechnung des Frühstücks verzichtet.